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Arbeitszeiten im Digital Agentur Alltag

Bei VUCX haben wir relativ flexible Arbeitszeiten. Die im Arbeitsvertrag festgelegte Kernarbeitszeit liegt zwischen 9:30 – 16:00 Uhr. Aber die von den Projekt- / Accountmanagern und mir tolerierten Anfangszeiten variieren und bieten Spielraum. „Wir haben u.a. alleinerziehende Mütter und Familienväter im Team. Hier ergeben sich ganz zwangsläufig Abweichungen, die im Arbeitsalltag bislang nie ein Problem darstellten“, so auch Key Account Manager und Partner Sascha Gritz.

Wir legen zudem sehr viel Wert auf eine guten Work-Life-Balance, also die Vereinbarkeit von Job und Freizeit.

Work-Life-BalanceWork-Life-Balance

Überstunden sind bei uns die Ausnahme und werden bei Zustandekommen auch zeitnah mit Freizeitausgleich oder Lohnausgleich abgegolten. Die in der Medien Branche und in den Werbeagenturen üblichen langen Arbeitszeiten sind bei uns Seltenheit. Ich persönlich denke, dass die zur Verfügung stehende Arbeitszeit ausreichen sollte, um die Projekte vernünftig zu bearbeiten. Überlastung nützt dem Projekt nicht und schon gar nicht unserer wertvollsten Ressource, den Mitarbeitern und Ihrer Gesundheit.

Ich vermute, dass in Agenturen häufig der Profit vor dem Wohl der Mitarbeiter steht oder man sich aus alter Gewohnheit darüber keine Gedanken machen will. Ich kenne aber auch die Situation, wenn große milliardenschwere Konzerne die Preise bis zur Schmerzgrenze drücken. Das mag aus Sicht der Controller, Einkäufer und Stakeholder notwendig erscheinen. Und auch aus Sicht all jener, die den ausufernden Marketingmaßnahmen ohne belegbare KPIs und eine sich selbst für ihre Coolness feiernde Branche schon lange ein Dorn im Auge waren. Seitdem aber Performance messbar wurde, insbesondere auf den digitalen Spielfeldern, bekamen die Marketeers heftigen Gegenwind aus dem Controlling. So manches Unternehmen, einst gefeiert für Marketing Exzellenz oder ADC prämierte Kreativität, musste intern aufwendige Change Management Prozesse anschieben, um den Effizienz-Päpsten Paroli bieten zu können. Als Folge der Vorherrschaft der Zahlen leidet mitunter auch die Qualität der Arbeit. Und hier schließt sich der Kreis. Um dem Absinken der Qualität entgegen zu wirken, werden scheinbar in vielen Agenturen längere Arbeitszeiten in Kauf genommen. Aus meiner Sicht ist dies keine vernünftige Vorgehensweise, weil dadurch nur unnötig Stress erzeugt wird. Meiner Erfahrung nach ist dies einer der größten Widersacher von Kreativität. Ich weiß mit Bestimmtheit, dass es ungesund ist, so zu arbeiten, und zielführend ist es sicherlich auch nicht. Bekannte Stressfaktoren sind u.a.:

  • viele unterschiedliche Aufgaben zur gleichen Zeit mit knappen Personalressourcen ggf. auch dauerhaft,
  • Entscheidungsengpässe im Management,
  • technische Probleme
  • und vieles mehr.

Insbesondere die Herausforderung sich als Full Service oder integrativ tätige Agentur, egal ob digital oder klassisch, auf einem immer schneller verändernden Markt zu behaupten, zwingt uns zur Agilität. Die Kunden haben keine Zeit, sich mit einem Fächer an Dienstleistern auseinanderzusetzen oder granulierte Services in Auftrag zu geben. Der Anspruch an unsere Agenturleistungen ist daher vielschichtig und komplex. Mit unserem hybriden Agenturkonzept aus Strategie und Umsetzung bieten wir zielgerichtete, effiziente und verzahnte Kommunikationsmassnahmen für unterschiedlichste Touchpoints mit den Kunden an. Das funktioniert nur kollaborativ.

Natürlich kann man nun vorzüglich darüber philosophieren, ob die Qualität der Arbeit von Mitarbeitern vielleicht an den längeren Arbeitszeiten Schuld daran trägt oder zumindest einen guten Beitrag dazu leistet. Ich beobachte in der Tat, dass sich Mitarbeiter durch soziale Medien wie Facebook, Youtube, Blogs etc. ablenken lassen. Wir haben in unseren Arbeitsverträgen bei VUCX dazu bewusst eine entsprechende Klausel, die besagt, dass Soziale Medien aus privatem Anlass in den Pausen genutzt werden sollen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, nutze es nicht während deiner Arbeitszeit für private Zwecke. Im kreativen Bereich tätig zu sein, bedeutet aber auch sich unter anderem genau über diese sozialen Kanäle und Medien mit den wichtigsten Trends und Inhalten zu beschäftigen. Insbesondere wenn Social Media Marketing ein Teil der angebotenen Services ist. Und, etwas Ablenkung hilft, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Wo also ist hier die Trennlinie zu ziehen? Man wird sicherlich genügend Mitarbeiter finden, die ihre Aufgaben zielgerichtet und ohne Ablenkung durchführen. Es gibt aber auch Mitarbeiter, die sich ablenken lassen.

Daher spielt Verantwortungsbewusstsein und vielleicht ein Stück eigenes unternehmerisches Denken eine wichtige Rolle beim Thema Employer Branding an unserem Kölner Agentur Standort und auch bei der Internationalisierung. Bei VUCX haben wir es auf folgende Formel summiert:

Freiräume lassen + Herausforderungen bieten + kollaborativ handeln = engagierte Mitarbeiter/-innen.

Im Ringen um Talente werden die Agenturen und Unternehmen langfristig die Nase vorn haben, die neben einer guten Work-Learn-Life-Balance auch Themen wie Diversity, Elternzeit, Teilzeitmodelle, Arbeitszeiten und Nachhaltigkeit in ihren Unternehmensalltag integrieren. Wir fordern z.B. in unseren Stellenausschreibungen nachdrücklich Frauen zur Bewerbung auf, um gerade in den technischen geprägten Departments wie Web-Programmierung oder Motion Graphics und 3D den Frauenanteil zu erhöhen.

Als Kind türkischer Einwanderer ist es mir ein besonderes Anliegen, dass alle unsere Mitarbeiter Wertschätzung erfahren und respektvoll miteinander umgehen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität (s. auch Charta der Vielfalt). Und ich sehe diese Punkte auch als wichtige Säulen, wenn es um das Thema Unternehmensentwicklung geht. VUCX hat in den vergangenen Jahren eine Unternehmensgröße erreicht, bei der es an Bedeutung gewonnen hat, die Werte den Mitarbeitern gegenüber zu postulieren und darüber hinaus, diese auch im Unternehmensalltag zu leben. Letzteres eine nicht immer leichte Aufgabe ohne entsprechenden Einsatz von zusätzlichem Personal oder längeren Arbeitszeiten. Lässt man nun aus Unternehmersicht wichtige Themen wie Innovation oder den Aufbau einer Arbeitgebermarke liegen oder treibt man sie voran? Und das auf Kosten der Mitarbeiter, deren Arbeitsplatz somit gesichert werden soll?

Wir haben uns gegen längere Arbeitszeiten entschieden. Und unser bisheriger Unternehmenserfolg gibt mir in der Hinsicht Recht.